„Jeder Mensch ist ein Abgrund“ – Eine Reise in Georg Büchners literarischen Kosmos

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14 Schülerinnen des Leistungskurses Deutsch von Frau Baier aus der K1 besuchten am Samstag, 18.11. eine Aufführung des Theaterfragments „Woyzeck“ von Georg Büchner in der Basilika in Singen. Leider gestaltete sich die Anfahrt mit dem Zug durch eine einstündige Verspätung etwas komplizierter als geplant – einem spannenden Theaterabend sollte dies jedoch keinen Abbruch tun.

Die Singener Inszenierung unter der Regie von Andreas von Studnitz zog die Schülerinnen sofort in ihren Bann und versetzte sie in die triste Lebenswirklichkeit des am Existenzminimum lebenden Soldaten Woyzeck. Dieser wird mehr und mehr zum Spielball derer, die in der Hierarchie über ihm stehen. Wissenschaftliche Experimente an seinem Körper, permanente Überarbeitung, Spott und Verachtung führen bei Woyzeck zu zunehmendem Wahnsinn. Als ihn seine Partnerin Marie auch noch mit dem angeberischen Tambourmajor betrügt, verliert er den letzten Halt und ersticht sie.

Die Einsamkeit des Protagonisten stand bei Andreas von Studnitz im Vordergrund. Das Fehlen jeglicher menschlicher Bindung und Empathie wurde durch die Anordnung der Figuren, die meist voneinander entfernt und mit dem Rücken zum Publikum saßen, widergespiegelt. Zusätzlich wurde durch Video-Projektionen Woyzecks inneren Zuständen und Ängsten visueller Raum gegeben. Die originelle Regiearbeit, aber auch das eindrucksvolle Spiel aller Beteiligten begeisterte die Schülerinnen nachhaltig und so alle waren sich einig: „Das war ein toller und intensiver Theaterabend!“ Auch wenn das ursprünglich geplante Gespräch mit den Schauspielerinnen und Schauspielern leider nicht mehr stattfinden konnte, blieb noch Zeit für ein gemeinsames Foto mit dem Hauptdarsteller Fionn Stacey.

Die Inszenierung bietet nun auch einen interessanten Ausgangspunkt für eine weitere Behandlung des Dramas im Unterricht.

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