Stigmatisierung und Vernichtung - Schüler des Gymnasiums am Romäusring besichtigen die Gedenkstätte Grafeneck

Foto_Grafeneck.jpg

Am Montag, 19.02. machten sich alle drei neunten Klassen mit insgesamt fünf begleitenden Lehrkräften auf den Weg zur Gedenkstätte Grafeneck. Diese 60 Kilometer südlich von Stuttgart auf der Schwäbischen Alb gelegene Örtchen war das erste von sechs Vernichtungslagern der sogenannten Aktion T4 der Nationalsozialisten. Ab Januar 1040 wurden hier mindestens 10.654 Menschen ermordet, die von den Nationalsozialisten als „lebensunwertes Leben“ stigmatisiert wurden. Im Januar 1990 wurde hier unter dem Leitgedanken „Das Gedenken braucht einen Ort“ eine Gedenkstätte gegründet, die 2005 um eine Dauerausstellung erweitert wurde.

Hier erfuhren die Schülerinnen und Schüler viel über das sogenannte „Euthanasieprogramm“ der Nationalsozialisten, welches Menschen mit Behinderungen jegliche Daseinsberechtigung absprach. Grafeneck, das ab 1928 als Wohnheim für „krüppelhafte Männer“ diente, wurde 1939 von den Nationalsozialisten beschlagnahmt und in ein Vernichtungslager umgewandelt. In einer emotionalen Führung wurden den Neuntklässlerinnen und Neuntklässlern Fakten anhand von persönlichen Schicksalen vermittelt.

Da nicht alle Schülerinnen und Schüler die Gedenkstätte gleichzeitig besuchen konnten, besichtigte ein Teil das jüdische Museum und die Erzbergergedenkstätte im nahen Buttenhausen. Nach einer kurzen Mittagspause wurde dann getauscht.

Um 17 Uhr endete ein langer und emotional durchaus belastender, aber auch sehr bereichernder Tag. Geschichtliche Fakten und Zahlen wurden hier greifbar und erfahrbar und die Schülerinnen und Schüler reisten spürbar betroffen von den Gräueln der Vergangenheit nach Villingen zurück.   

Zurück