Neue pädagogische Weichenstellung – Lions-Quest am GaR

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Wenn die Zeiten sich ändern, ändern sich auch die Bedürfnisse der Menschen, und wenn Schule heute kein reiner Ort der trichterartigen Bildungsvermittlung vom Lehrer zum Schüler, sondern ein Ort des Miteinanders sein soll, in dem sich jeder mit seinen Stärken und Schwächen angenommen und gefördert fühlt, dann braucht es auch pädagogisch einen veränderten Umgang mit Schülerinnen und Schülern. Das Kollegium des Gymnasiums am Romäusring hat sich im vergangenen Schuljahr dazu entschieden, die Schülerinnen und Schüler mit ihren Stärken, Wünschen und auch Sorgen in Zukunft noch besser in den Blick nehmen zu wollen. Wenn die Bildungspläne genauso voll sind wie die Stundenpläne, ist die Klasse als sozialer Ort, an dem sich jeder und jede wohlfühlen soll, extrem wichtig. Denn die heutigen Kinder verbringen ganz entscheidende Jahre ihres Lebens weniger zuhause als eben an der Schule: Hier müssen sie sich in ein soziales Umfeld einfinden, hier müssen sie sich täglich sozial wie fachlich neu beweisen und Leistung erbringen. Um die Schülerinnen und Schüler hierbei zu unterstützen, haben sich zwei Drittel des Kollegiums direkt zu Schuljahresende 2023/24 dazu bereiterklärt, an einer dreitägigen Lions-Quest-Fortbildung teilzunehmen.

Lions-Quest ist ein von den deutschen Lions gefördertes Lebenskompetenz- und Präventionsprogramm, das junge Menschen zwischen 10 und 21 Jahren nachhaltig stärken will. Ziele sind Resilienz und die Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen. Das Programm gibt konkrete Möglichkeiten an die Hand, die Lebens- und Sozialkompetenzen zu verbessern und darüber hinaus Demokratieverständnis und interkulturelle Kompetenz zu vermitteln.

 

Die Fortbildung am GaR war ein großer Erfolg und ein Impuls in eine wichtige Richtung. Mit konkreten Übungen, die schrittweise aufeinander aufbauen, nehmen die Klassenlehrerteams seither in den Klassenlehrerstunden der Klasse 5-7 zielgerichteter als bislang die konkrete Klassengruppe in den Blick. Da Gruppenprozesse in Phasen verlaufen und der Einzelnen nur in einer funktionierenden Klasse den Mut hat, zu sich selbst zu stehen und seine Fähigkeiten zu entfalten, ist eine bewusste Begleitung dieses Prozesses durch die Lehrerinnen und Lehrer essentiell. Bei Lions-Quest tritt sozial-emotionales Lernen in den Vordergrund, die Übungen sind lebensnah und methodisch abwechslungsreich. Diese Klassenlehrerstunden sind nur ein erster Schritt in einem Prozess, der auf Dauer hoffentlich das gesamte Klassen- und Schulklima am GaR verbessern wird. Den Kindern macht das praktische Ausprobieren der Module in den Klassengruppen in jedem Fall sichtlich Spaß, und auch für die Kolleginnen und Kollegen sind die durchdachten Stunden eine große Hilfe.

Schulleiter Jochen von der Hardt freut sich über das Engagement seines Kollegiums: „Es war und ist für mich sehr schön zu sehen, dass wir als Pädagogen gemeinsam dasselbe Ziel anstreben: Dass wir unsere Schülerinnen und Schüler dabei unterstützen wollen, zu gesunden, leistungsfähigen und sozial kompetenten Menschen heranwachsen!“

Der Pädagogische Tag 2025, der für den 3. Februar geplant ist, wird sich Lions-Quest und der weiteren Implementierung des Programms am GaR widmen.

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