Theateraufführung des Stückes „Herkules mistet aus“ am Gymnasium am Romäusring

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Die Theater-AG bespielt den ganzen Raum: (v.l.) Alexander Zerba, Rebecca Kreidemeier, Aeneas Knothe, Lisa Haß, Stefania Olivie, Nora Hanselmann, Herkules und Moritz Feustel. Auf dem Bild sind nicht zu sehen: Lena Lisa Ganske, Eva Pricking, Anna Modrow, Sinan Elsek, Nora Schalkers, Mia Geiger und Elias Wenzler

Der Kleinstaat Elis hat ein Problem: Mist. Die Kühe, die für den Wohlstand der altgriechischen Polis sorgen, lassen die im eigenen Selbstbild strahlende Kulturmetropole in Gestank und Müll untergehen. Kein Wunder, dass die Einwohner eine rasche Lösung für ihre Schwierigkeiten suchen. Anstatt allerdings selbst aktiv zu werden, soll der große Held Herkules es für sie richten. Bloß dumm, dass der eine nur eine gutaussehende Schaufensterpuppe ist, in die sich zwar alle möglichen Wünsche projizieren lassen, die aber leider zur Lösung der höchst irdischen Abgründe rein gar nichts beizutragen hat.

Nach ihren Auftritten bei den Schultheatertagen Schwarzwald-Baar-Heuberg im Theater am Ring und der Schultheaterwoche in Karlsruhe am 8. Juli hatte die Theater-AG des Gymnasiums am Romäusring am 13. und 14. Juli ein abschließendes Heimspiel. Die Eigenproduktion „Herkules mistet aus“, welche die Schülerinnen und Schüler begleitet von den Lehrern Rico Knothe und Dominik Feigenbutz entwickelt hatten, wurde in der Aula des Gymnasiums aufgeführt. Die kreisförmig um die Bühne herumsitzenden Zuschauer wurden hier räumlich zum Teil des nach Auswegen suchenden Volkes.

Die jungen Schauspieler beeindruckten ihre Zuschauer mit eindringlicher Sprache und vollem Körpereinsatz. Der Umgang mit den sparsamen Requisiten war fantasievoll, wenn beispielsweise überdimensionierte Klorollen gleichzeitig ionische Säule und Müll symbolisierten und die Schaufensterpuppe Herkules gleichzeitig Halbgott, verstümmelte Leiche und ausrangierte Staffage war. Die Wahrheit lag in den Augen des Betrachters.

Klar war die parabolische Aussage des Stücks für unsere Gegenwart: Uns helfen keine Helden, kein Aberglauben und kein Ausruhen auf Errungenschaften der Vergangenheit, wir müssen unsere Probleme erkennen und selbst lösen, ansonsten richten wir uns mitsamt dem Planeten, auf dem wir leben, unwiederbringlich zugrunde.

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